Der ursprüngliche Artikel-Titel “Tulum is Utterly Terrible” mag auf den ersten Blick negativ klingen, aber wie so oft steckt auch hier mehr dahinter als nur eine provokante Schlagzeile. Tulum ist ein kleiner Ort an der Karibikküste im Süden Mexikos, der in den letzten Jahren zu einem wahren Touristenmagnet geworden ist. Doch wie so oft bei Orten, die einen Hype erleben, ist die Realität oft ernüchternd. In diesem Artikel möchten wir uns daher genauer mit Tulum auseinandersetzen und aufzeigen, warum es oft als “utterly terrible” empfunden wird.
Die Anreise nach Tulum gestaltet sich für die meisten Touristen sehr einfach, da es nur etwa eine Stunde Autofahrt vom internationalen Flughafen in Cancun entfernt ist. Auch die Unterkunftssituation ist in Tulum sehr gut, vor allem wenn man nach ökologischen und nachhaltigen Optionen sucht. Doch hier beginnt auch schon das erste Problem von Tulum: Die Preise. Im Vergleich zu anderen Orten in Mexiko ist Tulum unverhältnismäßig teuer und viele Touristen berichten von einem hohen Preisniveau, das nicht wirklich gerechtfertigt zu sein scheint.
Wenn man sich dann in Tulum selbst umsieht, fällt einem schnell auf, dass es hier vor allem um eines geht: Schön aussehen. Die meisten Hotels und Restaurants in Tulum sind bis ins kleinste Detail durchgestylt und alles wirkt wie aus einem Instagram-Feed entsprungen. Dies mag auf den ersten Blick beeindruckend sein, aber es macht auch schnell deutlich, dass hier der Schein oft mehr zählt als die Substanz. Wer nach authentischem Mexiko sucht, wird in Tulum also eher enttäuscht.
Ein weiterer Kritikpunkt an Tulum ist das Verhalten der Touristen selbst. Viele Besucher des Ortes kommen nur für ein paar Tage hierher, um sich in den schicken Hotels am Strand zu sonnen und sich hier und da blicken zu lassen. Dabei scheint es ihnen oft egal zu sein, wie sie sich dabei verhalten und wie sie ihre Umwelt beeinflussen. Man sieht daher oft Müllberge am Strand, überfüllte Restaurants und Bars und eine insgesamt sehr touristische Atmosphäre, die wenig Raum für Individualität lässt. Wer nach einem authentischen Erlebnis in Mexiko sucht, wird in Tulum daher oft enttäuscht.
Ein weiterer Kritikpunkt an Tulum ist die Entwicklung des Ortes selbst. In den letzten Jahren haben hier immer mehr Touristen große Hotels gebaut und so den Charakter des Ortes verändert. Viele Einheimische berichten davon, dass sie sich durch die Veränderungen in Tulum nicht mehr zuhause fühlen und dass sie sich um die Zukunft ihres Ortes sorgen. Es bleibt abzuwarten, wie Tulum sich in Zukunft weiterentwickeln wird, aber es scheint klar, dass der Ort in seiner jetzigen Form keine zukunftsträchtige Option ist.
Trotz all dieser Kritikpunkte gibt es jedoch auch Versöhnliches zu berichten. Tulum hat zweifellos einige schöne Strände zu bieten und auch die Ruinen der Maya-Stadt Tulum sind beeindruckend. Wer sich gezielt auf diese Highlights konzentriert und sich nicht von der touristischen Atmosphäre einschüchtern lässt, kann hier durchaus eine gute Zeit haben. Doch es gilt auch hier, dass man sich bewusst machen sollte, dass Tulum nicht das ideale Mexiko-Erlebnis bieten kann.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass Tulum trotz seines Hypes und der vielen Touristen sicherlich kein “utterly terrible” Ort ist. Allerdings sollten Besucher sich vorab im Klaren darüber sein, was sie hier erwartet und welche Erwartungen sie an ihren Aufenthalt haben. Wer nach einem authentischen Mexiko-Erlebnis sucht, wird in Tulum eher enttäuscht, wer jedoch gezielt nach schönen Stränden und exklusiven Hotels sucht, kann hier durchaus eine gute Zeit haben. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich Tulum in Zukunft weiterentwickeln wird und ob der Ort seine gegenwärtigen Probleme bewältigen kann.