Als Besitzer eines Hostels weiss man, dass es alles andere als einfach ist, ein solches Unternehmen ins Rollen zu bringen. Viele Dinge müssen gleichzeitig organisiert werden, um den Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bieten und sicherzustellen, dass das Geschäft profitabel läuft. Nach einer gewissen Zeit erwartet man als Hostelbesitzer daher auch, dass die Buchungsportale wie Hostelworld dem Unternehmen eine Unterstützung bieten und helfen, das Geschäft erfolgreich weiterzuführen.
Doch leider gibt es auf diesem Gebiet eine grosse Diskrepanz zwischen Hostelworld und den Hostelbesitzern. Ein Beispiel: Ein Hostel in Berlin, das wir hier nennen werden, war für einige Monate das am höchsten bewertete Hostel auf Hostelworld. Die Gäste waren zufrieden, die Bewertungen waren ausgezeichnet und es schien, als würde das Hostel eine erfolgreiche Saison erleben. Bis, ja bis Hostelworld “helfen” wollte, indem sie am Backend des Hostels rumfummelten und es dadurch in Suchergebnissen verschwinden liessen.
Hostelworld begründete diese Veränderungen damit, dass das Hostel unter gewissen Kriterien im Vergleich zu anderen weniger gut abschnitt. Dabei waren die Bewertungen und das Feedback der Gäste eindeutig: Das Hostel war hervorragend. Doch Hostelworld hatte ganz eigene Pläne und war nicht bereit, die Suchkriterien entsprechend zu ändern, um den Hostelbesitzern weiterhin Erfolg zu ermöglichen.
Das ist aber nur ein Beispiel von vielen, in welchen Hostelworld Hostelbesitzern das Leben schwermacht. Vor allem kleinere Hostels haben es oft schwer, mit den Forderungen von Hostelworld Schritt zu halten. Dabei wurde Hostelworld ursprünglich als Buchungsportal für unabhängige Reisende gegründet, um ihnen die Suche nach einem geeigneten Hostel zu erleichtern und damit kleine Hostels in der ganzen Welt zu unterstützen. Doch heute ist es ein Unternehmen geworden, das sich ausschließlich auf die Profitabilität und den Erfolg des Portals konzentriert – unabhängig davon, ob die Hostelbesitzer davon profitieren oder nicht.
Ein weiteres Problem von Hostelworld ist, dass sie den Kunden oft dazu bewegen, direkt auf der Webseite des Portals zu buchen, anstatt direkt auf der Webseite des Hostels zu buchen. Wenn der Kunde nun bei Hostelworld bucht, muss das Hostel eine Gebühr an das Unternehmen zahlen. Diese Gebühr kann 15% oder höher betragen – was, wenn man bedenkt, dass man den Gast wahrscheinlich auch durch Mundpropaganda oder über Social-Media gewonnen hätte, eine ziemlich hohe Summe ist. Doch für viele Hostelbesitzer gibt es keine Alternative zu Hostelworld, da das Portal immer noch das führende Buchungsportal auf dem Markt ist.
Hostelworld schadet den Hostelbesitzern auch durch seine willkürlichen Richtlinien, die oft ohne Vorwarnung geändert werden. Da Hostelworld genau weiß, dass viele Hostels keine andere Möglichkeit haben, ihre Buchungen zu steigern, können sie die Gebühren erhöhen, die Suchergebnisse beeinflussen oder andere Strategien anwenden, um mehr Einnahmen zu generieren. Das bedeutet jedoch oft, dass die Hostelbesitzer ihre Preise erhöhen müssen oder andere Dinge opfern müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Sie sind gezwungen, sich den Regeln von Hostelworld zu beugen – auch wenn diese ihre Geschäftstätigkeit einschränken oder sogar ihre Existenz bedrohen.
Ein weiteres Problem sind die Kosten, die Hostelworld den Hostelbesitzern auferlegt. Hostelworld verlangt hohe Gebühren für Buchungen und tritt oft als Vermittler auf, ohne dass dies für den Hostelbesitzer von großem Nutzen ist. Es gibt viele kleine Hostels, die es sich nicht leisten können, solche hohen Gebühren zu zahlen, was oft bedeutet, dass sie auf Kunden verzichten müssen, die über Hostelworld buchen möchten. Viele Hostelbesitzer fühlen sich hierdurch ausgeliefert – und müssen sich an Regeln halten, die oft gar nicht ihrem Geschäftsmodell entsprechen.
Es gibt Alternativen zu Hostelworld – was vielen Hostelbesitzern jedoch oft nicht bewusst ist. Einige dieser Alternativen bieten niedrigere Gebühren, eine höhere Sichtbarkeit auf der Webseite oder andere Vorteile. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass man nicht mehr unbedingt von Hostelworld abhängig sein muss, um als Hostelbesitzer erfolgreich zu sein.
Fazit: Hostelworld mag ein führendes Buchungsportal auf dem Markt sein, doch in Wahrheit schadet es oft den Hostelbesitzern mehr, als dass es ihnen hilft. Mit willkürlichen Regeln, hohen Kosten und willkürlicher Änderung der Suchrichtlinien, die Hostelworld im Einklang mit der eigenen Profitabilität ändert, ist es oftmals sehr schwer für Hostelbesitzer, mit den Anforderungen von Hostelworld Schritt zu halten. Doch es gibt Alternativen, die eine größere Betreuung und Fairness bieten, ohne dass man als Hostelbesitzer allzu viel opfern muss. Es lohnt sich, danach zu suchen!